«Das Private ist politisch» – Gedanken zum Fotoprojekt 50/50/50
Date : 21. Juni 2021
50 Fotograf*innen (49 Fotografinnen und 1 Fotografix) portraitieren anlässlich 50 Jahre Frauenstimmrecht 50 – in ihren Augen – wichtigefeministische Stimmen der Gegenwart.
Schau und hör hier: 50-50-50.ch
Zwischen 14. Juni und 30. Oktober 2021 ist das Projekt in der ganzen Schweiz als Plakatausstellung im öffentlichen Raum zu sehen. In Bern am Kornhaus-, Casino-, und Münsterplatz zwischen 6. – 27. August 2021. Ein Teil davon zeigen wir auch an der Ausstellung «WIR wollen Alles» vom 24. Juni – 12. August 2021 im Berner Kornhausforum.
Ich habe für dieses Projekt Samiro B. Stöckli vom queer_feministischen Tanz-, Körper- und Bewegungstudio «Somatic-Kin» in Bern portraitiert.
Ich persönlich bedaure, dass die Wörter «Fotografix» und «non-binär» aus der Kommunikation rund um das 50/50/50-Projekt herausgefallen sind. Jedoch verstehe ich auch, dass der Einbezug von non-binären Personen – nicht nur – im Hinblick auf eine eingängige Kommunikation eine Herausforderung darstellen kann. Ich schätze es sehr, dass wir uns gemeinsam als Kollektiv diesen Herausforderungen stellen! Ich selber finde die erklärende Klammer bei Fotograf*innen erhellend, da der Stern nicht von allen Menschen gleichermassen interpretiert wird. Um aufzuzeigen was der Stern für uns bedeutet, haben wir ein Statement dazu geschrieben.
Mehr über meine persönliche Ausgangslage – als non-binäre trans Person – erfährst Du im Podcast «Playing the Gender Card – ein Kartenspiel mit Fotografix Kari*n» oder im Buch «WIR_Nous» auf Seite 27. Es ist mir ein Anliegen, dafür einzustehen, dass non-binäre Menschen vermehrt sichtbar werden und jene Bilder zu kreieren, die mir selber während meinem «Wachsen & Werden» gefehlt haben.
Für weitere Infos zum Thema Non-Binär check out: nonbinary.ch oder der «Geschlechter-Radar» von Chri Hübscher gibt spannende Anknüpfungspunkte zum Nachdenken worüber wir denn eigentlich reden, wenn wir «Geschlecht» sagen. Gerne stehe ich für Fragen zur Verfügung.
«If we do nothing more than allow people to look beyond binary thinking, we will have made an enormous contribution to the evolution of the species».
– Raven Kaldera
Männer und Frauen sind nicht gleichberechtigt, auch nicht nach 50 Jahren Frauenstimmrecht oder 40 Jahren Gleichstellungsartikel in der Bundesverfassung. Dies zeigt sich insbesondere auch, wenn über die Einführung einer sogenannten «dritten Option» nachgedacht wird. Es gibt verschiedenste Gesetze die für Frauen und Männer unterschiedlich sind. Welche Gesetze würden dann für non-binäre Menschen gelten? Die Nationale Ethikkommission hat im Oktober 2020 einen Bericht dazu veröffentlicht.
«Nach wie vor knüpfen verschiedene gesetzliche Regelungsbereiche an das Geschlecht an, auf deren Ausgestaltung die Einführung einer dritten Eintragungsmöglichkeit oder die Abschaffung des registerrechtlichen Geschlechtseintrags Auswirkungen hätten».
– Nationale Ethikkommission, Okt. 20